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in den Kämpfen bei Abensberg und Landshut. Im Treffen bei Neumarkt rettete er das schon geschlagene französische Heer, eroberte Salzburg und besetzte Innsbruck, unterwarf Tirol und erschien rechtzeitig bei Wagram. Napoleon erhob Wrede zum Grafen des französischen Kaiserreichs und beschenkte ihn zur Gründung des Majorats mit Gütern im ehemaligen Inn-und Hausruckviertel in Österreich. 1811 ernannte ihn König Maximilian I. Josef zum General der Kavallerie, 1812 führte er mit dem bayerischen General Deroy die Bayern nach Rußland und übernahm nach dem Tode Deroys das Oberkommando. Nachdem sich Bayern durch den Vertrag von Ried -8. Oktober 1813 -den Verbündeten angeschlossen, übernahm Wrede als Oberbefehlshaber das baye-risch-österreichische Heer, um Napoleon bei Hanau den Rückzug zu verlegen. Er wurde aber am 30. und 31. Oktober geschlagen und selbst schwer verwundet. Nach seiner Herstellung eilte er nach Frankreich als Kommandeur des 5. Armeekorps und schlug die Franzosen wiederholt aufs Haupt. 1814 wurde Wrede zum Generalfeldmarschall ernannt, in den erblichen Fürstenstand erhoben und ihm Ellingen als Fürstentum verliehen. Auf dem Wiener Kongreß vertrat er Bayern, schadete aber dessen Interessen durch sein hochmütiges Auftreten. Als der Krieg 1815 aufs neue begann, wurde er wiederum mit der Führung des bayerischen Heeres betraut. Wrede wurde im gleichen Jahre Generalinspektor der bayerischen Armee, 1817 in seiner Eigenschaft als Feldmarschall Staatsminister und Mitglied des Reichsrates, 1819 Mitglied des Reichsrates und zugleich Präsident desselben, 1822 Generalissimus des bayerischen Heeres, 1831 Inhaber des 9. Infanterie-Regiments für immer. Die Unruhen in Rheinbayern (1832) wußte er durch sein gemäßigtes Auftreten schnell zu stillen. W. starb am 12. Dezember 1838 in Ellingen. 1848 ließ König Ludwig I. Wredes Büste in der Ruhmeshalle in München zur Aufstellung bringen. -Die Straße erhielt den Namen anläßlich der Feier des 100jährigen Bestehens des 9. Infanterie-Regiments "Wrede".

Ysenburgstraße.

10. (Zellerau-)Bezirk. Westlich vom Ökonomiehofe Moskau. Georg August Graf Ysenburg-Büdingen wurde in Philippseich am

5. November 1741 geboren. Ysenburg diente zuerst im holländisch Baden-Badenschen Regiment zu Fuß und trat in kurpfälzische Dienste. Nach dem 7jährigen Kriege erhielt er die Ernennung zum Major im Infanterie-Regiment "General Rodenhausen" (später 9. Infanterie-Re-giment). Ysenburg war u. a. Kommandant der Exekutionsarmee gegen die rebellischen Untertanen des Fürstbischofs von Salzburg und des kurpfalzbayerischen Kontingents im Kriege gegen Frankreich 1794 bis 1796. Im Jahre 1802 war

Y. mit der militärischen Übernahme des Fürstentums Würzburg betraut. Bei der Errichtung des 9. InfanterieRegiments im Jahre 1803 wurde der inzwischen zum Generalleutnant ernannte Ysenburg der erste Inhaber desselben. Am 1. Januar 1822 wurde Ysenburg wegen hohen Alters in den Ruhestand versetzt, er starb am 21. November gleichen Jahres zu Nürnberg.

Hs.-Nr. 1, 3 und 5. Ehemals Kasernement des 11. Feld-Ar-tillerie-Regiments. Bezogen 1909. Seit 1919 Kaserne des Reichswehr

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