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dem Portale befindet sich eine Gruppe: Diana, die Göttin der Jagd, umgeben von Hunden und Wild. Es diente zur Aufbewahrung des Jagdgerätes, später als Stallung des 2. Feld-Art.-Regts., dann des Trainbataillons.

Hs.-Nr. 42. Ehemals Wohnung des bischöflichen Oberjägermeisters,

später Sitz des Landgerichts links des Mains, dann der
Militärverpflegungskommission und der Geniedirektion, später der
Garnisonsverwaltung und nun des Reichsvermögensamtes Würzburg.

Hs.-Nr. 43. Ehemals Reitschule des 2. Trainbataillons. Erbaut 1863. Seit 1920 Universitätsreitbahn.

Hs.-Nr. 44. Das ehemalige Wachtgebäude. Nunmehr Dienst-wohnung.

Hs.-Nr. 45. Das äußere Wachthaus. Erbaut unter dem Großherzog Ferdinand von Toskana von Baumeister Peter Speth. Das Haus dient heute als Wohngebäude.

Ziegelaustraße.

1. (Pleicher-)Bezirk. Führt von der Rotkreuzstraße zur Steinstraße. Nach der dortigen Feldlage Ziegelau. In diesem Ackerland (Au) standen städtische Ziegelhütten.

Zinkhof.

5. (Dom-)Bezirk. Sackgasse der Augustinerstraße nach Westen. Der Zinkhof, auch Mundschenkenhof oder Hof zu Herrn Zinken, erscheint im 13. Jahrhundert in Urkunden, ebenso ein Bürger Friedrich von Hera-Zinkenhove. Auch der Hof zum Kleinzinken (Nr. 2) wird in alten Urkunden erwähnt. Der Besitzer des Zinkenhofes hatte die Auflage, am Kilianstage die Domkirche mit Wachskerzen zu beleuchten. Dagegen empfing

der Besitzer die domstiftische Oberbergmeisterstelle als Lehen, weiters eine Reihe von Nutzbarkeiten.

Zinklesweg.

3. (Grombühl-)Bezirk. Fortsetzung der Oberdürrbacherstraße zur Versbacher Landstraße (Lindlesmühle). Früher hieß der Weg Versbacher Weg, im 18. Jahrhundert Weg auf Ferschbag, auch Pferschbag. Die Herkunft des Namens Zinkles genau zu ermitteln, ist unmöglich. Der Name Zinklesweg war schon vor Entstehung der dortigen Häuser gebräuchlich. Ein Flur-oder Wegname Zinkles existierte früher dort nicht, nur in der Nähe gibt es zwei Feldlagen, deren Namen durch volkstümliche Verballhornung in Zinkles umgewandelt worden sein können. Es sind dies die Lage "Sündlein" (auch Sindtlehen). südlich des genannten Weges, und die gegen Versbach zu vorkommende Lage "im Zinngießer", in der Nähe der Straubmühle. zu welcher ja der Weg in weiterer Verlängerung auch führt. Andere Erklärungen ergeben sich aus den Worten Zingel und Zinket (siehe Schmeller, Bayerisches Wörterbuch). Zingel ist die äußere Verschanzungsmauer um eine Stadt (holländisch: Singel -Allee oder Spaziergang um die Stadt, lateinisch:

cingulum -Gürtel). In diesem Falle kann die Benennung mit der dort gegen die Rimparer Steige zu ziehenden

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