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boldstraße 25). Das Haus ging im Kaufwege an die Stadt über, welche es für Knaben-und Mädchenhorte und für Wohnungen ein-richtete.

Hs.-Nr. 16 1/2. Hauger Schulbaus. Bezogen im Jahre 1885. Die Baukosten betrugen 150 000 M. Zum ersten Male wurde dahier in diesem Schulhause eine Schülerbadeanstalt eingerichtet. Während des Weltkrieges 1914/18 diente das Schulhaus als Reservelazarett, zu Beginn des Krieges als Massenquartier.

Barbarastraße.

6. (Rennweg-)Bezirk. Beginnt in der Nähe der Friedhofstraße und zieht parallel der Gneisenaustraße in östlicher Richtung. Früher Lehnleite, nach der Markungslage gleichen Namens. Lehn ist das ausgedehnte erbliche Nutzungsrecht an einer fremden Sache. Sprachlich hängt der Ausdruck Lehn mit Leihen zusammen, bedeutet also so viel wie geliehenes Gut. Leite (oder Leiste) ist die gestreckte abhängige Seite eines Beiges. Die Artillerie, deren Kaserne in der Nähe (Faulenbergstr. 7) liegt, hat als Schutzpatronin die heilige Barbara. St. Barbara aus Heliopolis in Syrien wurde, der Sage zufolge, von ihrem Vater Dioskur, damit sie sich nicht verheirate, in einen Turm gesperrt, wo sie in ihrer Einsamkeit durch die Betrachtung des gestirnten Himmels zu dem Glauben an einen Gott kam. Sie schrieb deshalb an den berühmten Kirchenvater Origines in Alexandrien, der ihr sofort einen seiner Schüler sandte, der, als Arzt verkleidet, sie vollends zum Christentum bekehrte. Als sie in ihrem Turm zu Ehren der Dreieinigkeit drei Fenster machen ließ, "weil die Seele ihr Licht durch drei Fenster erhalte", wollte der Vater sie mit dem Schwerte töten, aber sie entfloh in die Spitze des Turmes. Als aber ihr weiterer Aufenthalt dem Vater verraten wurde und er sah, daß sie eine Christin geworden sei, wandte er alle Mittel an, um sie vom Glauben abwendig zu machen. Als diese nichts halfen, hieb er ihr mit eigener Hand den Kopf ab, worauf er selbst von einem Blitzstrahl zerschmettert wurde. Deshalb wird auch die heilige Barbara bei Gewittern angerufen; sie ist die Schutzheilige der Waffenschmiede und Bergleute und beschwört die Gefahren des Schießpulvers und eines plötzlichen Todes. Barbara ist auch die Patronin der Artillerie. Auf französischen Kriegsschiffen heißt die Pulverkammer noch heute Sainte Barbe. In Abbildungen ist sie gewöhnlich reich gekleidet, in rotem Gewand und hat als Attribute das Schwert und die Palme der Märtyrer, oft auch ein Buch, am

gewöhnlichsten aber einen Turm, meistens mit drei Fenstern. Die bildende Kunst gibt ihr als Hauptsymbol den Kelch in die Hand.

Bauerstraße.

1. (Pleicher-)Bezirk. Zwischen der Haltestelle Zeil a. M, und dem Main gelegen. Andreas Friedrich Bauer, geboren 18. August 1783 in Stuttgart, lernte als

Mechaniker, studierte dann in Tübingen Mathematik, war in England und gründete 1818 mit seinem Freunde Friedlich

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