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Jahre 1853 der Blindenverein, dem sofort 1700 Mitglieder beitraten und der das Blindeninstitut ins Leben rief, zu Stande.

Bergmeistergasse.

7. (Peter-) Bezirk. Verbindet die Obere Johannitergasse mit der Elefantengasse.

Früher Bergmeisterhöfchen, auch Lorenzer Höfchen oder Hof Maßfeld. Der Beigmeisterhof (Hs.-Nr. 2) war der Hof des Hüters (Meisters) der domstiftischen Weinberge.

Bibrastaße.

5. (Dom-)Beziik. Zieht von der Hofstraße zur Domerschulstraße.

Früher Domerpfaffengasse. Der Name wurde wegen des anstößigen Wortes Pfaff und wegen Verwechslungen mit der Domerpfarrgasse in Bibrastraße geändert.

Lorenz v. Bibra war Dompropst in Würzburg und wurde am 12. Mai 1495 zum Bischof von Würzburg gewählt. Er war ein vortrefflicher und kunstsinniger Regent, der im Reiche großes Ansehen genoß und durch kluge Sparsamkeit sein Land in die Höhe brachte. Auf dem Gebiete der Justiz und der Polizei entwickelte er eine rege Tätigkeit. Er sympathisierte mit den kirchlichen Reformbestrebungen und empfing auch den Professor Martin Luther, als derselbe auf einer Reise sich im hiesigen Augustinerkloster aufhielt (siehe Augusti- nerstraße). Bibra starb am 6. Februar 1519.

Hs.-Nr. 1. Bildete mit dem Anwesen Hofstraße 10 den ehemaligen Domherrnhof Neulobdenburg. Nunmehr ein Teil des Freiherrlich v. Würtzburgschen Hofes.

Hs.-Nr. 2. Bildete mit den Häusern Nr. 6 und 8 der Hofstraße den Domherrnhof Tutonis (nach einem Kleriker Tuto, der um 1170 lebte), später Grindlach und zur Weide. Domherr v. Grindlach bewohnte den Hof im 13. Jahrhundert (siehe Hofstraße Hs.-Nr. 6 und 8). Im vorigen Jahrhundert wurde das Haus Bibrastraße Nr. 2 Papiushof genannt. Es war lange im Besitze der alten Würzburger Familie v. Papius, welche auch 1814-1865 im Hause Domstr. 72 wohnte. Der letzte seines Stammes, Georg v. Papius, starb im Hause Bibrastraße 2. Seine Witwe verkuppelte ihre beiden bildhübschen Töchter an alte Wüstlinge und erhielt dafür eine längere Gefängnisstrafe. Das Haus ging dann in anderen Besitz über. Seit Jahren ist es in den vielbesuchten Gasthof "Zur Stadt München" umgewandelt.

Hs.-Nr. 3 und 5. Ehemals Domherrnhof Schrotzberg. Die Schrotzberger (Schreckberger) waren ein ritterbürtiges Geschlecht, dessen Mitglieder den Hof bewohnten. Weiter wohnten in dem Hofe Herren von Wirsberg, darunter der nachmalige Bischof, und mehrere Zobel von Giebelstadt. Der Hof wurde nach der Säkularisation im Jahre 1803 gleich anderen Domherrnhöfen, Vikariegebäuden usw. verkauft. Den Hof Schrotzberg erhielt Domkapitular Lothar v. Zobel, im Jahre 1807 ging er an Jakob Hirsch, welchem bereits 1805 in Anbetracht seines Vermögensstandes und seines guten sittlichen Betragens die Erlaubnis, in Würzburg Häuser zu kaufen, erteilt worden ist, über. Im Jahre 1863 erwarb den Hof Bierbrauerei

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