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gende Inschrift: An.d. MCCCCLXIX jar. diser Hoff sted in gotes Hant. zu dem werder Hoff ist er genannt.
Bismarckstraße.
1. (Pleicher-)Bezirk. Zieht von der Veitshöchheimerstraße am äußeren Rand des Ringparkes bis zum Bahnhof. Früher Pleicherglacisstraße. Pleich ist eine Abkürzung des Wortes Pleichach. Die Pleichach (Bleihaha-Bleichwasser), urkundlich schon 779 erwähnt, entspringt aus den beiden Bächen Riederbach und Wertbach, die sich bei Unterpleichfeld vereinigen, sie führt an Mühlhausen, Maidbronn, Rimpar und Versbach vorbei und durchfließt das Hauger und Pleicher Viertel, welches von dem Bache den Namen hat. Die Vorstadt Pleichach wird in einer Urkunde des Jahres 1133 zum erstenmal genannt. -Glacis (aus dem Französischen) ist eine von dem äußeren Grabenrand einer Befestigung nach dem Felde zu flach verlaufende Erdanschüttung. Hier war das Pleicher Glacis der Würzburger Festungswerke. Die Anlagen, welche sich längs der Straße hinziehen, hießen die Pleicherglacisanlagen, heute Pleicher-Ringpark. Am 1. April 1915 wurde die Straße in Bismarckstraße umgetauft. Fürst Otto von Bismarck, des Deutschen Reiches erster Kanzler, ward geboren am 1. April 1815 auf dem Familiengute Schönhausen (Bezirk Magdeburg), besuchte in Berlin das Gymnasium, studierte in Göttingen und Berlin die Rechtswissenschaft, war kurze Zeit Regierungsbeamter und übernahm nach seines Vaters Tod (1845) das Stammgut Schönhausen und das pommerische Gut Kniephof. Mehrfach ins Abgeordnetenhaus und ins Provinzialparlament gewählt, kämpfte er nach der 48er Märzrevolution energisch für ein starkes preuß. Königtum und wurde 1851 zum Gesandten am Deutschen Bundestage ernannt. Wegen antiösterreichischer Haltung 1859 von Frankfurt abberufen und als Botschafter nach Petersburg gesandt, vertauschte er 1862 diesen Posten mit dem eines Gesandten in Paris, doch schon nach wenigen Monaten wurde er als Nachfolger des Prinzen Hohenlohe preuß. Ministerpräsident und Minister des Auswärtigen. Für seine großen politischen Erfolge erhob ihn der König 1865 in den Grafenstand. Nach dem 66er Krieg organisierte Bismarck den Norddeutschen Bund. Der günstige Friede von 1871 war nicht minder dem Sieg der deutschen Waffen als der geschickten Politik Bismarcks zu danken. Am 21. März 1871, dem Tag der Eröffnung des ersten Deutschen Reichstages, wurde Bismarck vom Kaiser Wilhelm in den erblichen Fürstenstand erhoben und sein Titel Bundeskanzler in Reichskanzler umgewandelt. Bei einem Attentat des fanatischen Böttchergesellen Kullmann am 13. Juli 1874 in Bad Kissingen trug Bismarck eine Schußverletzung an der Hand davon. Die 1877 durch Nebenströmungen am Hofe veranlaßte Bitte um Enthebung vom Kanzlerposten wurde vom Kaiser abgelehnt. Unverdrossen führte Bismarck seine Politik weiter von Erfolg zu Erfolg, inaugurierte die landwirtschaftliche Schutzzollpolitik und schuf u. a. den Dreibund. 1890 zwang ihn ein Konflikt mit dem jungen Kaiser Wilhelm II., um seine Entlassung nachzusuchen, die
nun unter Verleihung der Würde eines Herzogs von Lauenburg und Ernennung zum General