Services
56
vor. Auf dem Hofe, der dem Kloster St. Stephan gehörte, lag im 15. Jahrhundert die Verpflichtung, 7/8 Wein im Herbste an das domkapitelische Pfarramt Zu bezahlen.
Bohlleitenweg.
10. (Zellerau-)Bezirk. Führt zum Hexenbruch. Bohl stammt von Bühl (Buhil)-Hügel, Leite -Abhang; Bohlleite heißt also soviel wie Abhang eines Hügels. Die Markung, durch die der Weg führt, heißt
Faule Bohlleiten, nördlich liegt die Markung Obere Bohlleiten, östlich die Mittlere u. Untere Bohlleiten.
Bohnesmühlgalsse.
1. (Pleicher-)Bezirk. Führt von der Koellikerstraße zum Pleicherkirchplatz. In der Gasse (Nr. 9) liegt die Bohnesmühle. Dieselbe hieß in alter Zeit die Baumgartenmühle oder Mühle zum Baumgarten, nach dem großen dort gelegenen, mit Bäumen bepflanzten Garten. Sie war im 16. Jahrhundert im Besitz des Domkapitels, dann im Privatbesitz. Im Jahre 1607 schenkte der Bürger Weber die Mühle dem Dominikanerkloster. Später ging sie wieder in Bürgerhände über. Woher der Name Bohnes stammt, ist unbekannt. Hs.-Nr. 10. Haus zum roten Hut in der Sackgasse. Hs.-Nr. 14, 14 1/2, 16, 18, 20 und Koellikerstraße 11 sind im Eigentum des St. Elisabethen-Vereins. Im Jahre 1853 entstand neben anderen kathol. Vereinen in Würzburg der St. Elisabethen-Verein, der am 10. April mit einem feierlichen Gottesdienste ins Leben trat. Er hat die Aufgabe, "aus christlicher Liebe und im Geiste seiner Schutzheiligen, der hl. Elisabeth, Landgräfin von Thüringen, den Armen, Kranken und Unglücklichen geistliche und leibliche Hilfe zu bringen." Die Wirksamkeit des Vereins umfaßte folgende Aufgaben: Den Unterhalt eines Erziehungshauses für Mädchen katholischer Konfession, die ambulante Krankenpflege und anderweitige Unterstützung Hilfsbedürftiger. Bereits im zweiten Jahre seines Bestehens erwarb der Verein ein eigenes im 3. Distrikt gelegenes Anwesen. Der Verein hat im Jahre 1855 die ersten Krankenschwestern der hiesigen Stadt zugeführt. Es waren Töchter vom göttlichen Erlöser, welche dann auch die Leitung der Mädchenerziehungsanstalt übernahmen. Die Zöglinge besuchten zuerst die Volks-und Sonntagsschule, bis im Jahre 1859 eine eigene Anstaltsschule errichtet wurde. Vom Jahre 1856 bis zum Jahre 1866 war die Anstalt im Hause Kettengasse 1 untergebracht, welches den Töchtern vom göttlichen Erlöser von einem Frl. Franziska König testamentarisch vermacht worden war. Als die hiesige Niederlassung der Töchter vom göttlichen Erlöser selbstständig geworden war, mutzte die Anstalt das bisherige Heim verlassen und sich in einem Hause neben dem Pleicherpfarrhause mietweise niederlassen. Im Jahre 1867 wurde ein Haus in der Bohnesmühlgasse erworben und am 1. Januar 1868 übernahmen die Klosterfrauen von Maria Stern in Augsburg die
Anstalt. Im Jahre 1880 wurde der bisherigen Erziehungsanstalt für Mädchen eine Kleinkinderbewahranstalt und eine Nähschule angegliedert. Durch die er