Vorschau

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Bernhard Felix ab. Dieser verkaufte es am 4. Oktober 1804 zum Preise von 16 310 Gulden und 60 Karolin Kaufgeld an Georg Anton Schwind. Nach dessen um 1830 erfolgten Tode wurde es etwa 10 Jahre durch Pächter -bis 1833 von

I. Blüthgen, später von I. C. Biener -und hierauf durch die Erben Schwinds bewirtschaftet, von denen es am 24. September 1852 für 30 000 Gulden in die Hände von Karl Zier, dem nachmaligen Landwehrbataillonskommandanten, kam. Er war ein sehr tüchtiger Wirt und auch als Major eine stattliche Erscheinung. Stets lief die ganze Büttnergasse zusammen, wenn er sich an Übungs-und Königstagen vor seinem Hotel in voller Rüstung auf sein Schlachtenrotz schwang und in allen Fenstern lagen seine Gäste, denen der Herr "Major von der Table d'hote" stets ungeheuren Spatz machte. Zier, der sich ein schönes Vermögen erworben hatte, setzte sich noch in den besten Jahren zur Ruhe. Das Hotel erwarb am 12. Februar 1872 Herr Joh. Mich. Kitzkalt aus Nürnberg, der es im Jahre 1881 einem ersten und 1884 einem zweiten Umbau unterzog, wobei auf das Bestehende in weitgehender, pietätvoller Weise Rücksicht genommen wurde. Nach erfolgreicher Tätigkeit, während der das Hotel seinen alten, guten Ruf voll bewahrte und bestärkte, übergab er es am 1. Dezember 1909 an seinen dritten Sohn Gustav Kitzkalt. Unter dessen Führung wurde neben andern modernen Verbesserungen im Innern des Hauses und neben weitgehendem Umbau der Säle, der Eingang nach der Mainseite verlegt in Verbindung mit einem zeitgemäßen Vestibül. Seit 1. Juli 1919 ist das altrenommierte Hotel im Besitz des Herrn Josef Wiesler.

Hs.-Nr. 31. Haus zum Wolf.

Hs.-Nr. 32. Haus zum hohen Giebel.

Hs.-Nr. 36. In diesem Hause war die Badstube zum Greifen, in einer Urkunde des Jahres 1598 auch Bad zur Mittelstube. Auf dem Hause ruhte die Last, zur Beleuchtung der Altäre in der Domkirche beizutragen.

Hs.-Nr. 60. Haus bei der Pleiden.

Hs.-Nr. 72 und 74. An der Schänzleinstiege bei der Pleiden.

Burkaderstraße.

9. (Burkarder-) Bezirk. Führt von der Zellerstraße -parallel zum Main -zum Burkardertor. Der erste Bischof von Würzburg hieß Burkhard und entstammte einer angelsächsischen Adelsfamilie. Der im Jahre 719 nach Franken gekommene heilige Bonifazius (Winfried), der Bekehrer der heidnischen Deutschen zum Christentum, gründete unter dem Schütze und Schirm Karl Martells im Jahre 741 das Bistum Würzburg, welches reich ausgestattet und im darauffolgenden Jahre vom Papste Zacharias bestätigt wurde. Einer der Gefährten des Bonifazius, Burkard, wurde durch königliche Ernennung erster Bischof von Würzburg. Er nahm zuerst seinen Sitz auf dem Marienberg (siehe Breite Schloßgasse), später an der Begräbnisstelle Kilians und seiner Genossen (siehe Kürschnerhof Nr. 2). Pipin der Kleine gab dem Kirchengute im Bistum

Würzburg die Selbstherrschaft, die später wiederholt bestätigt und ausgebaut wurde. In der Folge kamen dazu große

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