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Schenkungen an Gütern. Nach beiläufig 11jähriger Regierung legte Burkard wegen seiner geschwächten Gesundheit sein Amt nieder und ernannte den Abt des Klosters Neuenstadt, Maingut, Graf von Rothenburg, zu seinem Nachfolger. Ein Jahr nach seiner Abdankung -753 -soll Burkard im Kloster Homburg a. M. gestorben sein.

Hs.-Nr. 2. Gasthaus zur Gans oder zur goldenen Gans. Es gehört zu den ältesten Wirtschaften der Stadt. Zum ersten Male wird es urkundlich erwähnt am 20. März 1603. Nach dieser Urkunde haben sich der Gotteshausmeister zu St. Burkard mit den Heiligenthalschen Erben als Besitzer "einer Behausung jenseits Maines, an oder gegen der Brücken über gelegen, etwan das hohe steinerne Haus oder zur Laus, jetzund aber das Wirtshaus zur Gans genannt" um Zins und Handlohn verglichen.

Hs.-Nr. 7. Haus zum roten Tor.

Hs.-Nr. 9. Das ehem. Pfarrhaus von St. Burkard. Das Haus ging 1790 aus dem Besitze des Stiftes St. Burkard in Bürgerhände über.

Hs.-Nr. 11. Haus zum kleinen Wildensorg.

Hs.-Nr. 12. Haus zum großen Christoph.

Hs.-Nr. 18. Haus zum großen Christoph.

Hs.-Nr. 24. Von 1659 bis 1831 war in dem Anwesen das Waisenhaus. Es besteht seit dem Jahre 1636 und verdankt seine Errichtung den Nöten des 30jährigen Krieges. Nachdem die Schweden im Jahre 1634 aus Würzburg vertrieben waren, irrten viele Kinder eltern-, pflege-und obdachlos in Stadt und Land umher. Da erbarmte sich der Fürstbischof Franz Graf von Hatzfeld (1631-1642) dieser Kinder und brachte sie im Jahre 1636 zunächst in dem nächst dem Schottenanger gelegenen Gebäude der fürstlichen Rüdenknechte unter. Anfänglich mangelte es an einem Fonde, die Waisenkinder waren lediglich auf milde Gaben angewiesen, welche sie täglich einsammelten. Damit die Spenden reichlicher flossen, zogen die Kinder unter Absingen frommer Lieder täglich prozessionsweise durch die Straßen, während aus der fürstbischöflichen Hofküche Suppe abgegeben wurde. Im Jahre 1648 wurden die Kinder von Johann Philipp I. von Schönborn (1642-1673) in das Hospital zu den 14 Nothelfern (jetzt Spitalgasse 2) verbracht. Dann ließ der Fürstbischof zunächst im heutigen Anwesen Burkarderstraße 24 ein eigenes Heim schaffen, das am 19. Dezember 1659 unter großer Feierlichkeit bezogen wurde. Das Asnl wurde gut dotiert, wie es in der Urkunde heißt "zur Edukation und Zucht sowohl in Religion und anderen guten Sitten". Um das Verbrechen des Kindsmordes zu vermindern, ließ im Jahre 1688 Fürstbischof Johann Gottfried II. von Guttenberg (1684 bis 1698) eine Winde (Drehlade) mit einem Glückchen anbringen, in welche sowohl bei Tage, wie auch zur Nachtzeit Kinder gelegt werden konnten, die dann im Waisenhause erzogen wurden. Das Waisen-, nunmehr auch Findelhaus, blieb dortselbs: bis zum Jahre 1831. Mit Rücksicht auf seine Lage links des Mains in dem zum VerteidigungsSystem der Festung Marienberg gehörigen Mainviertel, wurde es in sein jetziges Heim, Ottostraße 1, verlegt. Aufnahmeberechtigt sind nur arme, elternlose Kinder römisch-kath. Glaubens, welche in

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