Bildbeschreibung: |
Beherrschender Blickpunkt in Schleichs Bild ist ohne Zweifel die Henneburg, eine auf keilförmiger Bergzunge hoch über dem Maintal errichtete Anlage, die Ende des 17. Jahrhunderts in Verfall geriet. Die Burganlage war häufigen Veränderungen unterworfen. Ältester Teil ist der gegen Norden gerichtete und in Schleichs Bild ganz rechts etwas zu schmal wiedergegebene Bergfried, ein in Wirklichkeit mächtiger Turm aus Buckelquadern. Durch einen fest geschlossenen schildmauerartigen Bau besitzt er Verbindung mit dem kleineren Bergfried. Die Anlage gehört wegen ihrer kühnen und zugleich malerischen lage, ihrer Geschlossenheit und auch wegen der hohen Qualität ihrer Einzelbauten zu den beeindruckendsten Burgruinen des süddeutschen Raumes. Sie zeigt anschaulich die Entwicklung des Wehrbaus in der spätstaufischen Epoche und im Spätmittelalter.
Die Weinberge, die Schleich festgehalten hat, sind inzwischen dem Wald gewichen. Und auch Stadtprozelten hat sich verändert: die flußseitige Mauer musste dem Bahndamm Raum geben, der heute die Siedlung vom Main trennt. Die etwas schematisch wiedergegebenen Häuser ziehen sich entlang einer flußparallel verlaufenden Straße hin, eingezwängt zwischen dem Schloßberg und dem Main. Auf dem Main kündigt sich das neue Zeitalter der Dampfschiffahrt an. Neben einigen mit Segeln bestückten Booten kreuzt im Vordergrund ein Raddampfer, dessen rauchender Schlot die kommende Zeit moderner Technik bereits anklingen lässt.
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