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M.p.th.f.46
Komputistische Tabellen - Annales Iuvavenses - Beda Venerabilis
Schafpergament
149 Blatt
235 x 170 mm
Saint-Amand
1. Hälfte 9. Jahrhundert (Bl. 1-97 Anfang 9. Jahrhundert, Bl. 98-142 nach 821).
Lagen:
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2 IV(16) + III(22) + 3 IV(46) + 2 III(58) + 2 IV(74) + IV und 1 Bl.(83) + III(89) + 4 IV(121) + II und 1Bl.(126) + IV(134) + 2 II und 2 Bl.(144) + I und 3 Bl.(149) Hinter Bl. 16 ist ein Quaternio, hinter Bl. 82 1 Blatt, hinter Bl. 89 ein Quaternio ausgefallen. Bl. 148 ist kopfständig eingebunden. Blatt 1 mit kreuzförmigem Ausschnitt.
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Schriftraum:
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185-190 x 110-125 mm
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Script 1:
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1v - 83r: Karolingische Minuskel Minuskel des Salzburger Arn-Stiles von drei oder mehr Händen. Ebenso: 145r-148v (vgl. Bischoff, Schreibschulen, S. 133, Nr. 104). |
Script 2:
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84r - 97v: Karolingische Minuskel Mit schräg abgeschnittenen Oberlängen und halbunzialem g am Wort- und Satzanfang. Füllung eines Zeilenrestes 95r mit 'Fragezeichen'. Ähnlichkeit zu Wien, Nationalbibliothek, Cod. lat 795 (vgl. ebd.). |
Script 3:
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98r - 144v: Karolingische Minuskel Minuskel eines Schreibers der Salzburger »neuen Kalligraphie«. Eine nach Saint Amand passende Korrektur auf 98v macht es wahrscheinlich, daß dieser Teil von einem Salzburger Schreiber in Saint Amand kopiert wurde. Vielleicht hat dieser Schreiber den Codex vor 828 nach Salzburg verbracht (vgl. Bischoff, Schreibschulen, Bd. 2, S. 134; anders: CLA X, Nr. 1413). |
Script 4:
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Uncialis Älterer Typ. |
Script 5:
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Monumentalkapitalis Überschriften 23r und 27v. |
Musiknotation:
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6r: Neumierter Eintrag Inventor rutili, dux bone luminis.. (Prudentius: Hymnus zur Entzündung der Osterkerze; Eintrag des 11. Jahrhunderts). 145r: Liturgischer Eintrag (11. Jahrhundert).
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Glossen, Ergänzungen:
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Abergläubische Segen u.a., Namen der Siebenschläfer auf 19r, 20v, 21r, 98r, 98v. 19v: unten Tintenrezept (?) in Vulgärlatein. 20v - 21r: am unteren Rand Maria genuit Christum et non doluit. qui exiit sine dolore de utero sancte Mariae, Lazarum vocat qua triduanum de monumento et dixit: Lazare, venifora, Christus te vocat. adiuro te per eundem Christum, si es puer auf puella, ut exeas et videas splendorem huius seculi. 98r: am unteren Rand ein Rezept eingetragen: Ut alium inebriaris, quem volueris. De rota pulve pulverem tolle et in calicem super vinum mittis. Vide, ne tu de ipso calice bibas. 98v: unten eage divinus prolutus albatus Stephanus, quis ita... Darauf folgt eine Rasur und cus. Randglossen des Salzburger Schreibers und Lehrers Baldo u.a. zu komputistischen und historischen Themen 1r, 22r, 147v, 148v u.ö (vgl. Bischoff, Schreibschulen, Bd. 2, 134). 1r: Titeleintrag Liber Bede de temporibus (13. Jahrhundert). 149r: Sp[h]era Apulei (10. Jahrhundert). 149v: unten Rupp[ertus] de Ul..b. presentavit (14. Jahrhundert).
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Beschreibung:
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Holzdeckel mit unregelmäßig beschnittenem Schaflederrücken. Titel auf Pergamentstreifen auf dem Vorderdeckel. Signaturschild auf dem Rücken. Reste einer Schließe. Spuren von Kettenbefestigung am Hinterdeckel oben. Restauriert. Der geprungene Hintere Deckel wird von alten Metallklammern zusammengehalten. Datierung: 15. Jahrhundert Fragmente: Als Makulatur sind Pergamentstreifen 160 x 40-50 mm aus M.p.th.f.188 verwendet. |
Ausstattung:
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Einfache Initialen, im 2. Teil 84-97 z.T. mit Kelch- oder Herzblatt (z.B. 95r), im 3. Teil 98-144 mit rot-gerlben Flächenfüllungen (z.B. 98r).
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Zeichnungen: | 149r: Unten, auf Kopf stehend, 2 konzentrische Kreise, in der Mitte De celo vita. I. II—III (darunter XXVI). VII. VIII (darunter XVII). XI. XIII (darunter X) XIIII. XV. XIIII. XX. XII. XIII. Dann: De terra mors V. VI. VIIII. XII. XXVI. XVIII. XXI. XX VII. XXVIII. XXVIIII. XXX. |
Entstehung:
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Wohl in Saint-Amand entstanden, aber Verbindung zu Salzburg. Eine nach Saint-Amand passende Korrekturauf 98v macht es wahrscheinlich, daß dieser Teil von einem Salzburger Schreiber in Saint-Amand kopiert wurde. Vielleicht hat dieser Schreiber den Codex vor 828 nach Salzburg verbracht. Der Codex war 976 noch in Salzburg (vgl. Bischoff, Schreibschulen, Bd. 2, S. 133-134). |
Provenienz:
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Dombibliothek Würzburg (vgl. CLA 1413. Bischoff, Schreibschulen, Bd. 2, S. 71. 74. 81. 116. 133 f.). |
Frühere Signatur:
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1r: unten LXXXIII (15. Jahrhundert). 2r: oben LXXXIII (15. Jahrhundert). Buchrücken: 81 (18. Jahrhundert). |
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