Über diese Handschrift

M.p.th.f.79



Handschrift zitieren
M.p.th.f.79

Isidorus <Hispalensis>

Synonyma
Kalbspergament
28 Blatt
282 x 215 mm
Südengland
vor Mitte 8. Jahrhundert

Referenz: Thurn 3,1, S. 66
  • 1r - 28v: Isidorus <Hispalensis>: Synonyma, Lib. 1-2
    Es findet sich nur der Prolog des Braulio, der Prologus alter fehlt. Durch Blattverlust fehlt der Schluß ab PL 83, Sp. 868, B 6 indagatrix. Im Text wurden über 150 Einträge mit dem Griffel (z.T. Ritzglossen) vorgenommen.

    Literatur:
    Edition des Isidor: PL 83, Sp. 825-868. Literatur: Clavis, Nr. 1203. Diaz y Diaz, Nr. 105. Bischoff, Mittelalterliche Studien, Bd. 1, S. 183. J.M. Fernandez-Caton, Catálogo del legado cientifico del Dr. Anspach, in: Archivos Leoneses 19 (1965), S. 61, Nr. 129.
Beschreibstoff
Material: Kalbspergament
Foliierung: Bleifoliierung (19. Jahrhundert).
Blattzahl: 28 Blatt
Lagen: IV(8) + 2 V(28)
Seitenlayout
Format: 282 x 215 mm
Schriftraum: 225-235 x 170 mm
Spaltenzahl: Einspaltig
Zeilenzahl: 19 Zeilen
Schrift
Schrift 1: 1r - 8v: Uncialis
Angelsächsische, von Frankreich her beeinflußte Uncialis. G mit senkrecht unter die Zeile laufender Unterlänge, LL als Ligatur mit gemeinsamem Basisstrich (vgl. CLA IX, 1426).
Schrift 2: 8v - 28v: Angelsächsische Minuskel
Minuskel mit Majuskelelementen, wohl von mehreren Händen. Typische insulare Formen bei Abkürzungen und Schreibfehlern (vgl. CLA IX, 1426).
Schrift 3: Angelsächsische Kursive
Kursivminuskel mitunter an Zeilenenden, für Korrekturen und z.B. 24r unten. Kursive in Kritzeleien auf den Rändern von 11r, 11v, 12v.
Glossen,
Ergänzungen:
Im Text wurden über 150 Einträge mit dem Griffel, z.T. Ritzglossen vorgenommen, davon 12 interlineare Griffelglossen, etwa 1v 2 Glossen, 2v 6, 3r 4. Es handelt sich dabei um altenglische, althochdeutsche Glossen, lateinische Korrekturen und Spielereien mit Buchstaben und Wörtern, nicht alle entziffert. Die 27 altenglischen Glossen, 3v-17r, weisen merzisch-kentische Dialektformen auf und wurden von mehreren Händen in einem südenglischen Scriptorium im 8. Jh. eingetragen; mit Thorn-Runenzeichen Þ für th und Wynn ƿ für w. Die althochdeutschen Glossen in ostfränkischem Dialekt sind in deutsch-insularer Minuskel eines nachbonifatianischen Skriptoriums im frühen 9. Jahrhundert im Rhein-Maingebiet geschrieben (Edition und Literatur zu den altenglischen und althochdeutschen Glossen: Hofmann, Glossen, S. 29. 32. 47. 57-65. Bergmann, S. 118, Nr. 994. Ders., Glossenüberlieferung, S. 9. Ders., Katalog Glossenhandschriften, Bd. 4, S. 1880-1882, Nr. 994).
Einband
Beschreibung: Holzdeckel mit unregelmäßig beschnittenem Schaflederrücken (Rückenleder durch Restaurierung 1960 ersetzt unter Verwendung originaler Teile). Titel auf Pergamentstreifen auf dem Vorderdeckel. Reste einer Schließe. Spuren von Kettenbefestigung am Hinterdeckel oben. Restauriert 1960
Datierung: 15. Jahrhundert
Fragmente: In den Innendeckel des Einbands eingebunden waren vier Pergamentstreifen, die ausgelöst wurden. Sie enthielten Ecclesiastes 1,3; 2,1-3; 2,10. Auf dem vierten Streifen befand sich der Rest einer Initiale. Vermutlich aus M.p.th.f.57.
Ausstattung: Sinnesabschnitte sind z.B. 1v und 2r durch Auripigment hervorgehoben.
Initialen:1r - 1v: IN, A (mit Flechtbandornamentik), beide schwarz mit Auripigment, Spiralwirbel in Ausläufern.15r: Q, lediglich aus Auripigment, nicht weiter ausgeführt.
Provenienz: Dombibliothek Würzburg (vgl. 1r: Liber sancti Kyliani, 13. Jahrhundert; vgl. Dombibliothekskatalog um 1000 in M.p.th.f.40, 1r und Hoffmann, Paulinenkommentare, S. 233-234, Nr. 198).
Frühere Signatur: 1r: CVII (15. Jahrhundert).
59 (18. Jahrhundert).

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