Handschrift zitieren
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M.p.th.q.2
Hieronymus, Sophronius Eusebius <Pseudo->
In Ecclesiasten
Schafpergament
114 Blatt
255 x 215 mm
Italien/England
5. Jahrhundert (Ergänzungen 7. Jahrhundert).
Lagen:
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III u. 1 Bl.(7) + 5 IV(47) + III(53) + 7 IV(109) + II u. 1 Bl.(114) Die richtige Reihenfolge der Blätter wäre:1-15, 18-19, 16-17, 22-23, 20-21, 24-114.
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Schriftraum:
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192 x 167 mm (192 x 155 mm bei den Ergänzungen).
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Schrift 1:
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Italienische Uncialis (5. Jahrhundert, im Hauptblock). Kalligraphische, kraftvolle Unziale des ältesten Typs. Jede Seite mit vergrößertem Anfangsbuchstaben. Erste 3 Zeilen von 2r rot. Tinte auf Fleischseiten z.T. abgeblättert, stellenweise nachgezogen (vgl. CLA IX, Nr. 1430a). |
Schrift 2:
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10r - 10v: Angelsächsische Uncialis (7. Jahrhundert; ebenso Bl. 13, 63, 68, 81, 82). Lemmata markiert mit horizontaler Linie am linken Rand der jeweiligen Anfangszeile. Sehr große Wortabstände und imitierender Charakter der Buchstaben, Mehrfachformen bei G, angelsächsische Charakteristik bei A, D, X machen wahrscheinlich, dass hier durch einen englischen Schreiber fehlende Teile möglichst vorlagenkonform ergänzt werden sollten (vgl. CLA IX, Nr. 1430b). |
Schrift 3:
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113v: Capitalis rustica (im Kolophon, rot). |
Schrift 4:
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Griechische Uncialis (für griechische Lemmata). |
Glossen, Ergänzungen:
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1r: omnium inimicorum suorum dominabitur (8. Jahrhundert, Minuskel). Ebenso: 113v (8. Jahrhundert, angelsächsische Majuskel). 114v: bater (!) noster qui es in celis (insular, 8./9. Jahrhundert). 52r: Tironische Noten (rechter Rand unten; vorkarolingisch).
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Beschreibung:
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Holzdeckel. Rücken braunes Schweinsleder (sekundär). Titel auf Pergamentstreifen auf dem Vorderdeckel. Titel- und Signaturschild auf dem Rücken. Reste einer Schließe. Spuren von Kettenbefestigung am Hinterdeckel oben. Fragmente: Als Makulatur wurden 6 Streifen 100 x 60-60 x 35 aus M.p.th.f.186 verwendet. |
Entstehung:
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Während der Hauptblock in italienischer Uncialis des 5. Jahrhunderts geschrieben ist, sind Bl. 10, 13, 63, 68, 81 und 82 in England im 7. Jahrhundert an Stelle verlorener Blätter eingefügt. Für die Ergänzungen fand dickeres Pergament Verwendung. |
Provenienz:
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Dombibliothek Würzburg (vgl. Dombibliothekskatalog um 1000 in M.p.th.f.40,46r; Hoffmann, Paulinenkommentare, S. 221, Nr. 48 und Bischoff-Hofmann S. 89). 1r: Cuthsuuithae. boec. thaerae abbatissan. Cuthswitha ist von 693-709 in der Diözese Worcester, vielleicht in Inkberrow, bezeugt. Der Eintrag gehört zu den frühesten altenglischen Sprachdenkmälern (angelsächsische Hand um 700; urkundliche Belege aus Urkundenbüchern zu Cuthswitha bei Bischoff-Hofmann, S. 89; J. Hofmann, Das »Exlibris« der Äbtissin Cuthsuuitha, in: Exlibriskunst und Gebrauchsgraphik, 1962, S. 5-6; P. Sims-Williams, Cuthswith, seventh-century abbess of Inkberrow, near Worcester..., in: Anglo-Saxon England 5, 1976, S. 1-21; J. Hofmann, Milred of Worcester's Collection of Latin epigrams, in: ebda. 10, 1982, S. 35). |
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