Die Standorte
Heute befinden sich die Handschriften der ehemaligen Würzburger Dombibliothek hauptsächlich an zwei Standorten in Europa: der Universitätsbibliothek Würzburg (214 Handschriften) und der Bodleian Library in Oxford (ca. 53 Handschriften). Ergänzt wird dieser Bestand durch 16 weitere Dombibliothekshandschriften, die sich auf 10 Standorte vor allem an deutschen Bibliotheken verteilen.
Den Weg der Handschriften in die einzelnen Bibliotheken nachzuzeichnen ist bisher nur ansatzweise gelungen: der Oxforder Bestand gelangte wahrscheinlich über den englischen Diplomaten Thomas Howard, Earl of Arundel, 1636 in die Hände des Erzbischofs von Canterbury, William Laud, der sie der Bodleian Library Oxford übereignete. Auch die Geschichte der in Würzburg verbliebenen Handschriften ist nicht kontinuierlich nachzuvollziehen: Phasen des Wachstums und der Stagnation scheinen sich über die Jahrhunderte abgewechselt zu haben, bevor die Bibliothek im ausgehenden 16. Jahrhundert wohl nur noch musealen Charakter hatte.
Große Teile der Geschichte der Dombibliothek gerade in den Umbruchszeiten der Frühen Neuzeit blieben bis jetzt weitgehend im Dunkeln. Im Rahmen des Projektes wird, soweit die Quellenlage dies zulassen wird, versucht werden, Licht in die bisher nur schemenhaft bekannten Vorgänge zu bringen.