Die wissenschaftliche Erschließung

Nach den Kriegswirren des 17. Jahrhunderts, in denen wenig über die Dombibliothek verzeichnet ist, erfolgte im Jahre 1717 die spektakuläre Wiederentdeckung der Handschriftensammlung durch den damaligen Domdechant Christoph Franz von Hutten, später 1724-1729 Bischof von Würzburg. Diese „Wiederentdeckung“ leitete die wissenschaftliche Erforschung und Erschließung der Dombibliothekshandschriften ein, die zunächst im 18. Jahrhundert mit den Universitätsbibliothekaren Georg Konrad Siegler und Johann Georg von Eckhart eng verbunden ist. Im 19. Jahrhundert waren es Joseph Anton Oegg und Anton Ruland, der den ersten Handschriftenkatalog der Universitätsbibliothek erstellte, die die Erschließung des Dombibliotheksbestandes vorantrieben.

Forciert wurden die Forschungsarbeiten zur Dombibliothek jedoch erst Mitte des 20. Jahrhunderts. Innerhalb verhältnismäßig kurzer Zeit entstanden mehrere grundlegende Veröffentlichungen: Im Jahr 1952 zur Säkularfeier der Erhebung der Gebeine der Frankenapostel erschien die Arbeit von Bernhard Bischoff und Josef Hoffmann über die „Libri Sancti Kyliani“, wie die Dombibliothekshandschriften nach ihrem Besitzeintrag heißen. 1979 schließlich veröffentlichte Hermann Knaus in Band 4,2 der Reihe Mittelalterliche Bibliothekskataloge ein Kapitel über die Dombibliothek. Referenz und vorläufigen Schlusspunkt der Katalogisierungsgeschichte bilden die Handschriftenkataloge Hans Thurns, die die an der UB Würzburg vorhandenen Dombibliothekshandschriften in zwei Bänden 1981 bzw. 1984 beschreiben. Das Projekt Libri Sancti Kiliani hat die Erkenntnisse Hans Thurns fortgeschrieben und in Teilen korrigiert und ergänzt so die seither publizierten Forschungsergebnisse.


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