Chronik der Sachsen und Thüringer
Georg Spalatin

Georg Spalatin (1484 1545), der vor allem als Ratgeber und Vertrauter Martin Luthers bekannt geworden ist, war zuvor Prinzenerzieher am sächsischen Hof, Hofbibliothekar, Hofkaplan, Hofprediger und Geheimsekretär Friedrichs III. von Sachsen, genannt der Weise. Bislang weniger bekannt ist seine Funktion als Hofhistoriograph des Kurfürsten. Als solcher erhielt er 1510 den Auftrag, eine Chronik zu schreiben, die die Geschichte der Sachsen, Thüringer und Meißner von den Anfängen bis in die eigene Zeit behandeln sollte. Diese Aufgabe entwickelte sich zu einem historiographischen Großprojekt, das jedoch unvollendet blieb. Die vorhandenen Teile, die um 1515/1517 fertiggestellt wurden, sind allerdings eindrucksvoll genug, da sie mit rund 1800 Illustrationen aus der Cranach-Werkstatt geschmückt sind: Es handelt sich um drei mit prächtigen Ledereinbänden versehene Handschriften im Großfolio-Format, die heute unter den Signaturen Ms. Cas. 9–11 in der Landesbibliothek Coburg aufbewahrt werden, und um mehrere Partien aus verschiedenen Teilen der Chronik („Lagenkonvolut“), die erst 1681 gebunden wurden und heute als EGA, Reg. O 21 im Landesarchiv Thüringen – Hauptstaatsarchiv Weimar (ehem. Thüringisches Hauptstaatsarchiv Weimar) liegen. In Spalatin-Online werden die Coburger und Weimarer Teile von Spalatins Chronik virtuell zusammengeführt.


©Landesbibliothek Coburg

©Landesarchiv Thüringen – Hauptstaatsarchiv Weimar

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