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vermittels gotlicher gnadenn in gůtenn frid gefůgt wůrdenn sein
Lanntschafft so guten wolstands, Vnd ser erfrawet, vnd woltn sich
nach soůil kriegenn ain mal wider ergetzen vnnd erqwicken. Darůmb
richtet mann nach Cristi gebůrt Dreizehenhůndert vnnd Im
zweÿvndzweintzigstenn Jhar ein Spÿl zů Eÿsennach in dem Rosengartenn,
an. aůff der Rollen zwischenn Sant Georgenn vnd den Parfůssern,
an dem andernn Sambstag nach Osternn. von den zehen Jůnckfrawen
Der Fůnff weÿs vnnd Fůnff toricht warn. nach vermeldůng des hailign
Ewangeli Da was Lantgraff Fridrich aůch gegenwertig, Vnd vernam
das die torichte Jůnckfraw důrch verbit [lies: Fürbitte] Marie vnnd allerr Gotes
nicht mochtenn behalden vnnd geseligt werdenn. Daůon wart der
Lanntgraff schwerlichen bewegt. vnnd gieng dannen. sprechendt,
Was ist der Cristlich glawb nůtz wenn ein sůnder důrch vorbit vnser
liebenn Frawen vnnd aller lieben hailigenn nicht mag gnad vnnd
selickait erwerbenn. Vnnd gieng gein Wartberg aůff das
Sloss. Vnnd was Fůnff tag. Derhalbenn vnmůtig vnnd vnwillig
dise ding bedenckendt. Er mocht aůch von den verstendigenn
kaůmet vnterweist werdenn dasselb Ewangeliům recht
zůůernemenn. Als er nůn Fůnff gantze tag grÿmmigen
gemůt was gangenn. růrt ÿn der slag. Welchem tag der ain
Sůnabendt oder Sambstag vnd der Sechst nach entpfangnem vnwillen
was. Sprach er frw zů seiner Fůrstÿnn. Stee aůff, vnnd heÿs das
essenn beraiten, den fastenden Fisch, vnnd den nicht fastenden fleÿsch.
Aůch las den Priester aůff mich wartn mit der mes. Dann ich hab
noch lenger zůslaffenn. Also erschrack die Fůrstÿnn. Aber wie dem
thet sie dannoch nach seinem geschefft, vnwissendt was es bedewt,
Vnnd an der Sechstenn stůndt des tags gieng sie wider in die kammer.
Sprechendt, herr steet aůff, Wann es ist zeit, vnd das Folck wartet
ewer. Also zůstůndt sah sie das er halbtot vnnd vngeredt lag.
Wann ÿn hett der slag gerůrt, Derhalbenn sie mit weiblichen
schmertzen bewegt. das ganntz haws mit weÿnen vnd geschreÿ
erfůllet, Beůor das ÿr Sůn Lanntgraff Fridrich der Ernst gnant
noch ser Jůng vnnd claÿn was.

So baldt solchs Graff Hainrich vonn Schwartzbůrg erfůr. kam
er gein Wartberg. vnd trostet die betrůbte Fůrstÿnn. vnd wart
ÿr vnnd des Jůngen Fůrstenn vormůndt. Vnnd lies ÿm die
Lanndt noch beÿ lebenn des Vaters hůldenn. Wann Lanntgraff
Fridrich der Fraidig lebt in diser kranckheit wol vierthalb Jar. Vnnd
starb entlich Nach Cristi gebůrt Dreÿzehennhůndert vnd Im
Sechsvnndzweintzigstenn Jhar zů Wartberg. vnnd wart vor Eysennach
zů Sannt katherin begrabenn.

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