Weimar Thüringisches Hauptstaatsarchiv, EGA, Reg. O 21

(Handschriftenbeschreibung Reg. O 21 als PDF)

Vorbemerkung: Das Lagenkonvolut Reg. O 21 bildet seit 1681 zusammen mit der Tabelle Reg. O 20 eine buchbinderische Einheit (Reg. O 20/21), obwohl die Tabelle nicht zur Chronik der Sachsen und Thüringer gehört. Reg. O 20 hat einen Umfang von 28 Blättern (Titelblatt und Bl. 1–27), die Reg. O 21 unmittelbar vorgebunden sind. Da der Doppelband Reg. O 20/21 eine durchgehende Foliierung 1–268 aufweist, werden im Folgenden auch die Lagen fiktiv von 1–23 durchgezählt. Auf Reg. O 20 entfallen dabei die Lagen 1 und 2, auf Reg. O 21 die Lagen 3–23. Mit Ausnahme der Angaben zum Einband bezieht sich die folgende kodikologische Beschreibung nur auf Reg. O 21.

Georg Spalatin: Chronik der Sachsen und Thüringer, Lagenkonvolut

Papier  •  239 Bl. (gesamter Band Reg. O 20/21: 267 Bl.)  •  46 x 32 cm  •  Kursächsischer Hof in Wittenberg  •  1515–1517

Foliierung: Durchgehende Foliierung 28–268 (s. Vorbemerkung) von neuzeitlicher Hand, wobei die Ziffern 122 und 212 ausgelassen sind.

Lagen: 23 Lagen, die 8 Blöcken beschriebener Lagen zugehören (zur Zählung der Lagen s. die Vorbemerkung; die Zählung der Blöcke berücksichtigt die chronologische und genealogische Abfolge): [Block 1 (= Lage 3–4):] VI28–39 + (VI + 1)52 + [Block 3, Teil 2 (= Lage 5):] VI64 + [Block 4 (= Lage 6–7):] 2 VI88 + [Block 3, Teil 1 (= Lage 8–9):] 2 VI112 + [Block 3, Teil 3 (= Lage 10):] V123 (!) + [Block 2 (= Lage 11–16):] 6 VI195 + [Block 5 (= Lage 17–18):] VI207 + VIII224 (!) + [Block 6 (= Lage 19–20):] 2 VI248 + [Block 7 (= Lage 21):] IV256 + [Block 8 (= Lage 22–23):] 2258 + V268  •  Reste von Lagenzählung. Besonderheit: Lage 19 und 20 trugen ursprünglich die Lagenzählung 51 und 52; sie gehören in den Chronikband Cas. 11 zwischen Lage 6 und 7 (d. h. nach Bl. 75), wo die Lagenzählung an dieser Stelle von 50 in Lage 6 auf 53 in Lage 7 springt.  •  sporadisch Lagensignaturen von verschiedenen Händen

Wasserzeichen: Siebpaar Blume, identisch mit Piccard-Online Nr. 127129 und Nr. 127130 (beide 1490; aufgrund desselben Siebpaars in der Handschrift Weimar ThHStA, EGA, Reg. O 20 jedoch auf 1513 datierbar); Siebpaar Turm (nur in den beschriebenen Lagen), identisch mit Piccard-Online Nr. 100911 (1512) und Nr. 100912 (1524; aufgrund desselben Wasserzeichens in der Handschrift Weimar ThHStA, EGA, Reg. O 157 auf 1513 datierbar)

Schriftraum und Zeilenzahl: Durch die Kombination von Text und Bildern wechseln Schriftraum und Zeilenzahl. Auf den Seiten, die vollständig mit Text ausgefüllt sind, beträgt der Schriftraum ca. 36 x 17 cm bei max. 47 Zeilen.

Schrift: Kanzlei von verschiedenen Händen, die große Ähnlichkeit mit denen von Cas. 9–11 haben. Deutlich unterscheiden sich die Hände in Block 2 (Bl. 124–195) und Block 5 (Bl. 196–212) sowohl untereinander als auch von den übrigen Händen.

Ausstattung: Überschriften alternierend in Rot und Schwarz, zusätzlich in Blau nur in Block 1 (nur 28r), 2, 5, 6 (nur 225r) und 8 (nur 257r); Hervorhebung von Namen alternierend durch rote und blaue Tinte in Block 2, 4, 5 und 6.

Illustrationen: 405 schwarz gerahmte Illustrationen von verschiedenen Händen aus der Werkstatt Lucas Cranachs d. Ä.: Federzeichnungen in brauner oder schwarzer Tusche über schwarzen Kreidevorzeichnungen, koloriert mit Aquarell- und Deckfarben, teilweise mit Weiß- und Gelbhöhungen.

Einband: Mit hellbraunem Leder überzogener Holzdeckelband von 1681, um 1980 restauriert. Deckelkanten nach innen abgeschrägt. Einbandleder durch Abrieb und Stoß beschädigt; Verzierung des Einbandleders mit Streicheisenlinien sowie Einzel- und Rollenstempeln in Blindpressung, Vorder- und Hinterdeckel identisch. Zwei neue Schließenbänderpaare aus hellbraunem Leder. Auf dem Vorderdeckel und in den Rückenfeldern verschiedene Signaturschilder.

 

Christina Meckelnborg
Anne-Beate Riecke

August 2013


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